
Uganda
Uganda ist ein Land zentral Ostafrikas und liegt direkt nördlich des bekannten Viktoriasees. Es ist unterteilt in 4 autonome Königreiche, welche allerdings von einer zentralen, gewählten Regierung verwaltet werden. Mit ca. 42 Millionen Einwohnern leben in Uganda ungefähr halb so viele Menschen wie in Deutschland, bei knapp 70% der Fläche. Die Amtssprachen des Landes sind Swahili und Englisch, in den diversen Regionen des Landes werden jedoch noch über 40 weitere Sprachen und zahlreiche Dialekte gesprochen.

Tooro
Das kleine Königreich Tooro befindet sich im Westen Ugandas. Es wird von dem erst 27.-jährigen König Rukidi IV regiert und hat damit einen der jüngsten Monarchen weltweit. Gesprochen wird in dieser Region die Sprache Rutooro.
Tooro ist Heimat einer weltweit einzigartige Tradition, nämlich den Empaako system, was soviel wie „Spitznamen“ heißt. Hierbei verleihen die Ältesten eines Dorfes jedem Neugeborenen nach mehrtätiger Beobachtung einen von 13 Spitznamen (z.B. Araali oder Amooti). Diese werden größtenteils basierend auf den Charaktereigenschaften der Kinder vergeben und werden im Alltag als Rufnamen benutzt. Sämtliche Empaakos sind in einer Skulptur in der Mitte der Stadt Fort Portal aufgelistet. Der Empaako „Okaali“ ist nur für den König reserviert und ist der einzige der nicht mit einem „A“ beginnt!

Fort Portal
Fort Portal ist die Größte Stadt im Königreich Tooro und liegt an den Berghängen nahe der Grenze zur Republik Kongo. Für Touristen dient Fort Portal meist als Ausgangspunkt für Tagesreisen in die vielen Nahegelegenen Nationalpartks, wie z.B. den Queen Elizabeth Nationalpark. Benannt ist die 40.000-Einwohner Stadt nach dem britischen Diplomaten Sir Gerald Portal, der Fort Portal allerdings selbst nie besucht hat.
Das Hauptverkehrsmittel in Uganda sind die Bodas: kleine, oft etwas klapprig wirkende Motoräder, die überall im Land anzufinden sind und wie Taxis herangewunken werden. Einige ländlichere Gebiete Ugandas lassen sich ohne Bodas nur über stundenlange Fußwege erreichen, allerdings ist für viele Einwohner eine Bodafahrt erheblicher Luxus und Fußwege somit unausweichlich.

Kaguma
Ungefähr 15km entfernt von Fort Portal, und weit abseits der Hauptstraße die zum Kongo führt, liegt das kleine Dorf Kaguma. Zu erreichen ist es nur über ein paar wenige und nur teilweise befahrbare Pfade, die sich an den vielen niedrig wachsenden Banenstauden vorbeischlängeln. Die Häuser hier sind meist einfache, rechteckige Lehmbauten mit ca. 10-20m² Wohnfläche und (die moderneren) mit Wellblechdächern. In einem solchen Haus wohnt nicht selten eine ganze 5-6 köpfige Familie.
Die Einwohner von Kaguma sind fast ausschließlich Selbstversorger mit keinerlei oder wenig wirtschaftlicher Aktivität. Die meisten bewirtschaften kleine Anbauflächen für Kochbanen oder Bohnen und besitzen teilweise ein paar Hühner oder Ziegen. Nur selten gibt es Interaktionen mit Fort Portal und einige der Einwohner waren noch nie außerhalb des Dorfes. Gekocht wird ausschließlich über offenem Feuer und das Dorf hat weder Anschluss an fließendes Wasser noch das Stromnetz von Fort Portal.

Mutahiwange
Möglichkeiten für soziale Interaktion und Freizatgestaltung gibt es in Kaguma nahezu keine, besonders was Kinder und Jugendliche betrifft. Gespielt wird in der Regel auf der Straße mit alten Bananenblättern oder Stöcken. Wenn es Regnet oder nach Einbruch der Dunkelheit fällt auch diese Option weg.
Das Mutahiwange Projekt hat sich als Ziel gesetzt diesen Umstand zu ändern und so das Leben der Dorfbewohner zu verbessern. Mutahiwange ist rutooro und heißt „Mein Nachbar“. Dreimal wöchentlich öffnet Mutahiwange zur Zeit und bietet den Einwohnern von Kaguma und umgebenden Dörfern die Möglichkeit soziale Kontakte zu schließen und neue Erfahrungen zu sammeln. In einem speziell eingerichteten und mit Solar beleuchteten Raum befindet sich ein Billiardtisch, eine Dartscheibe, mehrere Brettspiele und viele andere Angebote. Das Projekt wird vor Ort von einem ausgebildeten Sozialpädagogen betreut.
Das Projekt ist bisher ein großer Erfolg und erfreut sich seit seiner Eröffnung enormer Beliebtheit. Die stetig steigenden Besucherzahlen führen allerdings auch zu einer konstant steigenden Nachfrage nach neuen Angeboten und sich permanent ändernden Anforderungen. Hier erfährt du mehr über Mutahiwange, unsere zukünftigen Pläne und wie du das Projekt unterstützen kannst.